Friday, August 25, 2006

Lt. eines Berichts Amnesty Internationals

vom 22. August 2006 - welcher auf den Ergebnissen einer ai-Delegation, die mehrere Wochen im Libanon tätig war und mit Opfern, UN-Beamten, Vertretern der israelischen Armee und der libanesischen Regierung sprach, basiert - hat im Libanon-Krieg Israel vorsätzlich zivile Ziele zerstört, zivile Infrastruktur angegriffen, darunter Ziele ohne offenbar strategische Bedeutung. Weiters solle von Anfang an zur israelischen Militärstrategie im Libanon die Zerstörung Tausender Häuser sowie zahlreicher Brücken, Straßen, Wasserwerke und Treibstofflager gehört haben.

Heinz Patzelt, Generalsekretär von ai-Österreich meint dazu: "Viele dieser Angriffe waren vorsätzlich, unverhältnismäßig und unterschieden nicht zwischen militärischen und zivilen Zielen", er meint, die israelische Regierung habe in diesen Fällen Kriegsverbrechen begangen. Muster, Reichweite und Ausmaß der Angriffe würden Israels Behauptung, dass es sich dabei um so genannte Kollateralschäden im Rahmen rechtmäßiger Angriffe gehandelt habe, schlicht unglaubwürdig machen.

Die israelische Luftwaffe hat dem ai-Bericht zufolge zwischen dem 12. Juli und 14. August über 7.000 Angriffe auf rund 7.000 Ziele geflogen. Noch dazu kamen 2.500 Bombardierungen durch die israelische Marine. Auf libanesischer Seite gab über 1.100 Tote. Das aber meines Ermessens nach noch tragischere daran ist, dass davon etwa ein Drittel Kinder sind. Es wurden 4.054 Menschen verletzt und 970.000 mussten fliehen, was rund ein Viertel der libanesischen Zivilbevölkerung ausmacht.

Eine ai-Delegation hat zeitgleich Menschenrechtsverletzungen in Israel durch die libanesische Hisbollah-Miliz untersucht.

Den Bericht "Deliberate destruction or 'collateral damage'? Israeli attacks against civilian infrastructure" kann man entweder über die ai-Pressestelle beziehen oder nach Ablauf der Sperrfrist hier herunterladen.

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