Friday, August 18, 2006

Boccaccio-Manuskript in Florenz entdeckt


Foto: news.ch



Florenz - Eine italienische Philologin hat in einer Bibliothek in Florenz ein Manuskript entdeckt, das sehr wahrscheinlich dem Schriftsteller Giovanni Boccaccio (1313-1375) zuzuschreiben ist.

Es handle sich um eine bisher unveröffentlichte Handschrift über die Liebe, vier Sonette, eine Ballade sowie weitere Gedichte, die das Datum 1372 tragen, berichtete die Mailänder Zeitung «Corriere della Sera». Boccaccio gilt als wichtiger Vertreter des Humanismus. Sein Meisterwerk «Decameron» zeichnet mit Realismus und Witz die Gesellschaft des 14. Jahrhunderts, der Dichter gilt seitdem als ein Gründer der prosaischen Erzähltradition in Europa. Wie die Zeitung unter Berufung auf die Philologin Beatrice Barbiellini Amidei berichtete, habe der gealterte Autor die Handschrift über die Liebe für einen jüngeren Freund geschrieben. Die Forscherin habe die Schriften in jahrelanger «Detektivarbeit» in der Biblioteca Riccardiana als Boccaccio-Werke entschlüsselt.

Quelle hier

Giovanni Boccaccio (1313 bis 1375 nach Christus)

Die Pest war Anlaß für sein berühmtestes Werk.

Der uneheliche Sohn eines florentinischen Kaufmanns und einer Französin wurde 1313 geboren und wuchs in Florenz auf. Auf Wunsch seines Vaters sollte er Kaufmann werden, doch er haßte diesen Beruf und studierte beide Rechte, aber vor allem widmete er sich humanistischen Studien und der Dichtkunst. Seit 1330 war Boccaccio mit Petrarca befreundet, mit dem zusammen er Reisen unternahm und sich um die Wiederbelebung des Griechischen bemühte. Am Hof Roberts von Neapel soll er sich in die Prinzessin Maria verliebt haben, der er später den Versroman "Fiametta" (1343) widmete. Seine Familie beordete ihn 1340 nach Florenz zurück, wo ihm zu seinem Leidwesen das Amt eines Richters und Notars übertragen wurde. Er lebte von den bescheidenen Einkünften und zehrte von den Erinnerungen an Neapel.
1348 wurde Florenz von der Pest heimgesucht. Diese Katastrophe bildet den Hintergrund von Boccaccios berühmtesten Werk, dem 1353 erschienen "Decamerone", in dessen Rahmenhandlung sich junge Leute auf der Flucht vor der Pest Geschichten erzählen. Nach einer Begegnung mit dem Mönch Ciani (1362) sah Boccaccio die weltlichen Wissenschaften mit Widerspruch zur Religion und sein Gut in Certaldo zurück, das er nur für einige diplomatische Missionen und Vorlesungen über Dantes "Göttliche Komödie" verließ. Er starb am 21. Dezember 1375 auf seinem Landsitz bei Florenz.


"gefunden" auf www.weltchronik.de

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