Friday, August 18, 2006

"Aufruhr" wegen des WWF Bärenprojekts

Irgendwie scheints doch recht "mühselig", problematisch die Bärenpopularität allgemein wieder zu heben, diese wieder anzusiedeln, um ihr endgültiges Aussterben zu verhindern.

Und doch musste ich gestern - durch das Bild das dadurch in meinem Kopf entstand - heimlich ein wenig "lachen", als Christi am Rücksitz unseres Autos entsetzt und mitleidig aufkreischte, als wir im Radio ein Interview mit Hans Brenn von der benachbarten Bezirksbauernkammer Steyr-Land hörten und dieser da meinte, der Landwirt und die Rinder der Herde welche letztes Wochenende hilflos mitansehen mussten, dass ein Kalb von einem Bären gerissen wurde hätten einen grossen emotionalen Schock abbekommen und es wäre angesichts dessen und nach vereinzelten Vorkommnissen solcher Art allgemein mit dem Bärenprojekt in den letzten Jahren unverantwortlich diesen am Leben zu lassen.


Meines Erachtens nach sind seine Aussagen einfach nur "lächerlich". Da müsste man dann zum Beispiel auch für einen jeden wildernden Hund - was nicht selten ist, wir hier auch schon des öfteren hatten - eine Abbschussberechtigung bekommen...

tyson4690 17:43 17.08.2006
Bär erschiessen ?
Warum?? Warum soll immer der Bär dran glauben. Was würden die Menschen sagen, wenn sie vertrieben würden, weil ein Bär in "ihren" Wäldern lebt. Soll er vielleicht in die Stadt ziehen. Bauern haben eine Bindung zu ihren Tieren, dass ich nicht lache. Warum protestieren sie dann nicht dagegen wie ihre "Lieblinge" durch halb Europa zum Schlachten transportiert werden? Die sind nur geil aufs erlegen seltener Tiere. Lasst den Bären gefälligst in Ruhe. mfg.




Bauern forden: Bär abschießen!
STEYR. Nach der Attacke eines Bären, der am Wochenende ein ein Monat altes Kalb auf einer Alm im Bezirk Steyr-Land gerissen haben soll, fordert die Bauernkammer den Abschuss des Tieres. Das wird vom WWF „strengstens zurückgewiesen“. Im Gegenteil: Die Ansiedlung weiterer Bären sei notwendig. Das findet der Bauernvertreter „empörend“.

Der für die Beratung der Landwirte in Fragen der Alm- und Weidebewirtschaftung zuständige Hans Brenn von der Bezirksbauernkammer Steyr-Land verweist darauf, dass es in den vergangenen Jahren mehrere von Bären verursachte Schäden gegeben
habe und er forderte: „Der Bär muss zur Strecke gebracht werden“.

Bären-Abschuss "kein Thema" für WWF
Die Leiterin des WWF-Bärenprojektes Beate Striebel widersprach:
„Das muss ich strengstens zurückweisen“. Es gebe für das Bärenprojekt einen genauen Management-Plan, ab wann ein Abschuss in Frage komme, davon sei man noch weit entfernt. Das sei „kein Thema“. Striebel zog einen Vergleich mit dem in Bayern erlegten „Problembär Bruno“. Dieser sei im Gegensatz zu dem oberösterreichischen Tier aktiv in die Siedlungen eingedrungen.

Mehr als 20 Bären für Überleben notwendig
Die Bärenexpertin betonte, die derzeit in Österreich lebenden 20 Bären seien zu wenig, damit die Population langfristig überleben könne. Im Ötschergebiet, wo es regelmäßig Nachwuchs gebe, lebe nur ein Vater, das sei auf die Dauer „nicht besonders gesund“. Damit sich mehr Bären ansiedeln, müssten die natürlichen Wanderwege der Tiere offen gehalten werden. Auch Wildfänge in Slowenien, die in Österreich freigelassen werden, seien möglich. Das sei vor 17 Jahren bereits einmal erfolgt. Damals waren es drei, nachträglich betrachtet seien es zu wenig gewesen.

"Emotionale Bindung an Tiere"
Brenn erklärte, derartige Aussagen seien „empörend“. Angesichts der Schäden könne niemand für die Ansiedlung von Bären sein, stellte er gegenüber der APA fest. Dass die Schäden versichert seien, sei nur eine Sache, aber die Bauern hätten auch eine emotionale Bindung an ihre Tiere.

"Getötetes Rind keine Existenzbedrohnung"
Striebel gestand ein, dass eine derartige Aktion gut vorbereitet werden müsse, vor allem sei es notwendig, ausreichend Akzeptanz zu schaffen. Sie verstehe schon, dass es für die Bauern keine einfache Situation sei, wenn ein Kalb gerissen werde. Doch das sei für ein Raubtier ein normales Verhalten. Auch wenn ein Fuchs im Hühnerstall gewesen sei, bedeute der Anblick einen emotionalen Schock. Wie könnten die Österreicher von den Indern verlangen, dass sie die Tiger schützen, wenn sie ihre Bären töten, fragte sie. Wobei für einen indischen Bauern ein getötetes Rind existenzbedrohend sei, für einen österreichischen nicht, denn dafür gebe es eine Versicherung. Sie habe auch Verständnis für die emotionale Bindung der Bauern an ihre Tiere, gebe aber zu bedenken, dass diese Nutztiere seien, die zuletzt geschlachtet werden.
@apa/nachrichten.at vom 17.08.2006



0 Comments:

Post a Comment

<< Home