"Tod durch den Strang"

Foto: AP

Hm, damit hatte ich nicht wirklich sicher gerechnet, obwohl der irakische Ex-Präsident sich schon vorher des Urteils sicher war . Dreieinhalb Jahre nach seinem Sturz durch die US-Armee ist Sadddam Hussein heute im ersten Prozess zum "Tod durch den Strang" verurteilt worden - die Schiiten bejubeln dies in öffentlichen Kundgebungen.

Nach der Urteilverkündung durch Richter Raouf Rashid Abdel-Rahman nahm er den Koran in die Hand und rief "Es lebe das Volk, es lebe die islamische Nation, Allahu akbar! ... Werde mit Stolz sterben!" und er lächelt kurz. Die Fernsehbilder aus dem Gerichtssaal fielen aus, wurden zensiert als Bandar, der seinerzeit den Prozess gegen die Schiiten aus Dujail geleitet hatte das Gericht "als Versammlung von Verrätern und Agenten" beschimpfte.

Zudem gab es zwei weitere Todesurteile gegen seinen Halbbruder Barzan al-Tikriti und ehemaligen Richter Awat Ahmed al-Bandar. Ex-Vizepräsident Taha Yassin Ramadan, für den ebenfalls die Höchststrafe beantragt worden war, wurde lediglich zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Ex-Funktionäre von seiner Baath-Partei erhielten Haftstrafen von jeweils 15 Jahren und einer der sieben Mitangeklagten wurde freigesprochen.

Husseins Botschaft an das irakische Volk lautet, so Chefverteidiger Khalil al-Dulaimi: "Zu vergeben, nicht Rache zu üben und sich zusammenzuschließen im Angesicht der Gewalt".
RIP